spiel-End

Theater Krefeld, große Bühne, heute am 1. November Premiere von Endspiel in der Inszenierung von Matthias Gehrt, mit Christoph Hohmann (Hamm), David Kösters (Clov), Henning Kallweit (Nagg), Katharina Kurschat (Nell) ; Bühne Gabriele Trinczek, Kostüme Petra Wilke, Musik York Ostermayer, Dramaturgie Thomas Blockhaus. Thomas Blockhaus stutzte an einigen Stellen der Bühnenfassung und nahm Kontakt mit dem Tophoven-Archiv auf, um sich Klarheit zu verschaffen. Vor genau einem Monat schaute er deswegen auch am Südwall vorbei. Seitdem befasst sich Erika Tophoven mit einer längst fälligen Auffrischung der Übersetzung. Bereits 1994 war dies für die Übersetzung von Warten auf Godot geschehen. Auch bei Endspiel ist die Sache kniffelig, denn zum einen entstand die Übersetzung in Zusammenarbeit mit Samuel Beckett, zum anderen führten seine eigenen Inszenierungen zu Änderungen, die nicht immer übertragen wurden. Hinzu kommt Samuel Becketts eigene Übersetzung des Stückes ins Englische, wo der Text hier und da vom französischen Original, und somit auch von der deutschen Übersetzung, leicht abweicht. Die Überarbeitung von Endspiel verdient im Grunde eine sorgfältige Editionskritik, wie sie vor 26 Jahren in Paris die Überarbeitung von Warten auf Godot wochenlang begleitete. Aber die damit verbundene Zusammenarbeit auf engem Raum ist in Covidzeiten erst recht nicht mehr möglich.

Freundlicherweise lud Thomas Brockhaus Erika Tophoven zur Premiere nach Krefeld ein. Als die Karten eintrafen, war es schon klar, dass ein Besuch aus sanitären Gründen unratsam wäre. Bei allen Vorkehrungen des Theaters und der sehr reduzierten Zuschauerzahl ist es auch sinnvoll, Platz für jüngeres Publikum zu machen. Tröstlich allein die Feststellung, dass das Stück so gut zu unserer Unzeit passt. Die nächste Vorführung am 6. November fällt pandemiebedingt aus. Noch sind Karten für die vier geplanten Aufführungen im Dezember zu bekommen. Bis dahin findet Endspiel erstmal zuhause statt.