Wie es damals wohl auf der Buchmesse war (JT)

War die Buchmesse zu Elmar Tophovens Zeiten grundlegend anders ? 

 

(JT) Erika Tophoven nimmt an der Buchmesse 2017 teil. Vor einem halben Jahrhundert war es ihr Mann, Elmar Tophoven, der jährlich zur Buchmesse fuhr. Sie musste sich damals um uns Kinder kümmern, um mich. Er freute sich wie wohl auch viele andere anderen Tätigen des Literaturbetriebs, mal wieder rauszukommen aus seinem Arbeitszimmer. Die Zugverbindung war nicht so flott wie heute, man sass sich gegenüber in Raucherabteilen, aber ohne Schreibmaschine auf den Knien und ohne Telefonverbindungen. Auch damals war der Empfang auf der Ständen nicht immer überwältigend. Mochte man auch von weit her anreisen, für Verleger war und blieb man meist ein Angehöriger des Fussvolks. Typisch der Buchmessenblick des Gesprächspartners, der mit einem Auge immer schon woanders war. Aber Elmar traf in Frankfurt auch alte Freunde aus der Studienzeit in Mainz, wie den Lektor Hermann Klippel. Und als Anlaufstelle galt immer die Designerin Renate Höhmann. Es war so, wie es wohl auch heute noch ist: man muss dabeisein, und sei es nur, um zu zeigen, dass man noch da ist. Elmar ist nur schon seit 30 Jahren nicht mehr dabei. Oder doch, durch seinen Nachlass eben.

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